Projekte

Duo Trompete & Orgel

Seit 2013 stehen die langjährigen Freunde Moritz Görg und Michael Riedel gemeinsam auf der Bühne.

Das Trompete-Orgel-Duo legt besondere Sorgfalt auf stilgerechte Interpretation. Bei der Sololiteratur für Trompete aus dem 17. und 18. Jahrhundert erklingt die ventillose Naturtrompete, wie sie zu jener Epoche gespielt wurde.

Ein weiterer Schwerpunkt ist die Interpretation zeitgenössischer Originalliteratur für Trompete und Orgel, u.a. von Henri Tomasi, Naji Hakim, Marius Constant und André Jolivet.

Besondere Faszination übt die musikgeschichtliche und klangliche Verbindung Alter und Neuer Musik auf die beiden Musiker aus, sodass sie diese in ihren Konzertprogrammen miteinander verbinden und auf verschiedenem, historisch adäquatem Instrumentarium musizieren.

Moritz Görg und Michael Riedel konzertieren in bedeutenden Kirchen wie dem Dom zu Lübeck, Dom zu Verden, den Stadtkirchen in Bayreuth, Frankfurt und Nürnberg, als auch in Kirchen mit erhaltenen historischen Orgeln wie im Kloster Ebrach, Schloß Burgk, in den Schloßkirchen Lahm und Eisenach u.a.
Das Duo gastiert auf internationalen Festivals wie dem Stockholm Early Music Festival, den Sommerkonzerten in Preetz, dem Orgelfestival in Austin (Texas/USA) u.a.

Trompetenspektakel
(Michaelis Consort)

Auf historischem Instrumentarium präsentieren die international gefeierten MusikerInnen des Michaelis Consorts ein facettenreiches Programm prachtvoller Musik für sechs Trompeten, Pauken und Basso Continuo – von Fanfaren aus dem 16. bis zu virtuoser Hofmusik des 17. und 18. Jhs., wie sie u.a. an den berühmten Höfen von Kroměříž/Mähren und des Kaisers Leopold I. in Wien erklang.

Das Michaelis Consort gastiert bei diversen Festivals, u.a. Bachwochen St. Michaelis Hamburg, Balthasar Neumann Musiktage Gößweinstein, Bachtage Würzburg, Uckermärkische Musikwochen, Osnabrücker Kulturnacht. Im Sommer 2024 ist das Ensemble bei dem Schleswig-Holstein-Musikfestival, den Aschaffenburger Bachtagen und den Niedermooser Sommerkonzerten zu Gast.

Trompeten
Moritz Görg, Rudolf Lörinc, Tibor Mészáros, Björn Kadenbach,
Lukas Reiß, Pavel Janeček, Emilia Suchlich

Pauken
Michael Juen

Posaune
Tobias Hildebrandt

Violone
Felix Görg

Orgel
Michael Riedel

Corno da tirarsi

Das Corno da tirarsi ist lediglich durch die Musik eines einzigen Komponisten überliefert: Johann Sebastian Bach (1685 – 1750).

Als Bach 1723 seine Stelle als Kantor an der Leipziger Thomaskirche antrat, begann er, das Corno da tirarsi erstmalig zu verwenden. Das Instrument kommt ausschließlich in den Kantaten aus den Jahren 1723 bis 1731 vor.

Die anspruchsvollsten Partien für das neuartige Instrument stammen aus den Jahren 1723 und 1724, gefolgt von Cantus-Firmus-Partien bis in das Jahr 1726. Lediglich drei Kantaten mit der Verwendung eines Corno da tirarsi wurden außerhalb Bachs ersten beiden Kantatenjahrgängen (1723/24 & 1724/25) komponiert: BWV 16 und 27 im Jahr 1726, und BWV 140 im Jahr 1731.

Drei Kantaten zeigen den vollen Namen Corno da tirarsi in Bachs Handschrift:

BWV 46 Schauet doch und sehet, ob irgend ein Schmerz sei 01.08.1723
BWV 162 Ach! ich sehe, itzt, da ich zur Hochzeit gehe 10.10.1723
BWV 67 Halt im Gedächtnis Jesum Christ 16.04.1724

26 weitere Kantaten verlangen ein Corno, dessen Stimme auch Tonmaterial außerhalb der Naturtonreihe beinhaltet und darum zu der Liste der Werke mit Corno da tirarsi hinzugefügt werden muss:

BWV 3 Ach Gott, wie manches Herzeleid 14.01.1725
BWV 8 Liebster Gott, wenn werd ich sterben 24.09.1724
BWV 16 Herr Gott, dich loben wir 01.01.1726
BWV 24 Ein ungefärbt Gemüte 20.06.1723
BWV 26 Ach wie flüchtig, ach wie nichtig 19.11.1724
BWV 27 Wer weiß, wie nahe mir mein Ende 06.10.1726
BWV 60 O Ewigkeit, du Donnerwort 07.11.1723
BWV 62 Nun komm, der Heiden Heiland 03.12.1724
BWV 68 Also hat Gott die Welt geliebt 21.05.1725
BWV 73 Herr, wie du willt, so schicks mit mir 23.01.1724
BWV 78 Jesu, der du meine Seele 10.09.1724
BWV 89 Was soll ich aus dir machen, Ephraim 24.10.1723
BWV 95 Christus, der ist mein Leben 12.09.1723
BWV 96 Herr Christ, der einge Gottessohn 08.10.1724
BWV 99 Was Gott tut, das ist wohlgetan 17.09.1724
BWV 105 Herr, gehe nicht ins Gericht 25.07.1723
BWV 107 Was willst du dich betrüben 23.07.1724
BWV 109 Ich glaube, lieber Herr, hilf meinem Unglauben 17.10.1723
BWV 114 Ach, lieben Christen, seid getrost 01.10.1724
BWV 115 Mache dich, mein Geist, bereit 05.11.1724
BWV 116 Du Friedefürst, Herr Jesu Christ 26.11.1724
BWV 124 Meinen Jesum laß ich nicht 07.01.1725
BWV 125 Mit Fried und Freud ich fahr dahin 02.02.1725
BWV 136 Erforsche mich, Gott, und erfahre mein Herz 18.07.1723
BWV 140 Wachet auf, ruft uns die Stimme 25.11.1731
BWV 178 Wo Gott der Herr nicht bei uns hält 30.07.1724

(Quelle: A. Dürr / Y. Kobayashi (Hg.): Bach-Werke-Verzeichnis. Kleine Ausgabe, Breitkopf & Härtel)

Bis auf die Musik Johann Sebastian Bachs existieren weder Bilder, Traktate noch andere Zeugnisse von diesem Instrument. Auch wurde bis zum heutigen Tage kein Corno da tirarsi gefunden.

Es ist Moritz Görgs großes Anliegen, die Kantaten auf dem von Bach vorgesehenen Instrument erklingen zu lassen. In enger Zusammenarbeit mit dem Nürnberger Metallblasinstrumentenmacher Norbert Neubauer entstand ein Modell dieses unbekannten Instrumentes, wie es damals in den Bachschen Kantatenaufführungen benutzt worden sein könnte.